Live-Abriss der „Letzten Mauer“ auf dem Gelände der MD Papierfabrik

Der Abbruch der letzten Mauer wird zur Kunstperformance und markiert den Abschluss der Abrissarbeiten

Dachau, 08. September 2021. Für die ehemalige Dachauer Papierfabrik ist Mittwoch, der 08.09.2021 11:00 Uhr, ein historisches Datum: Mit dem Abriss des ehemaligen Feuerwehrhäuschens verschwindet das letzte Gebäude auf dem Gelände des zukünftigen Mühlbachviertels. Alle anderen Objekte wie die alte Kalanderhalle bleiben erhalten, werden im Zuge der Neubebauung saniert und mit neuen Nutzungskonzepten für die Dachauer zugänglich gemacht. Um die symbolische Bedeutung des Ereignisses zu würdigen, waren interessierte Dachauer Bürger eingeladen, den Abbruch live mitzuerleben. Die Projektentwicklungsgesellschaft Isaria und die Deutsche Wohnen machten den Abbruch in Zusammenarbeit mit dem Verein für Kunst und Kultur Outer Circle e.V. sogar zu einer eindrücklichen Kunstperformance.

Die Künstler Johannes Wirthmüller und Adrian Till prägten zusammen mit anderen Graffiti-Künstlern in den letzten Jahren den Charakter des Geländes. Deshalb wollte der Geschäftsführer der Isaria, David Christmann, den beiden Künstlern die Gestaltung der letzten Mauer ermöglichen. Diese Gelegenheit ließen sich die Künstler nicht nehmen: „Uns war diese Arbeit wichtig. Unsere Kunst markiert einen Wandel. Wir stellen eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft her, geben Orten ein Bewusstsein und würdigen ihre Geschichte. Auf der letzten Mauer haben wir nochmals die Maschinen der Papierfabrikation künstlerisch dargestellt und das Gemälde Sepp Baur und Friedrich Thoma gewidmet, die als ehemalige Mitarbeiter der Fabrik, den bisherigen Rückbau mit begleiteten“, so Johannes Wirthmüller und Adrian Till. „Für diese Möglichkeit danken wir der Isaria und der Deutsche Wohnen. Jetzt ist die Zeit, den Blick auf die Chancen der Projektentwicklung zu richten“, so die beiden weiter.

David Christmann und Projektleiter und Prokurist Michael Gerstner freuen sich auf die verantwortungsvolle Aufgabe: „Wir werden mit großem Fingerspitzengefühl ein nachhaltiges Stadtquartier entwickeln und aus einem ehemaligen Industriestandort ein lebendiges und attraktives Zentrum machen, das die Dachauer Altstadt bereichern wird. Renaturierte Uferpromenaden, großflächige Parkanlagen, hochwertige Architektur, die mit ihrer Umgebung sinnvoll korrespondiert, und sanierte, denkmalgeschützte Gebäude, die eine Verbindung zum Zentrum ermöglichen und Raum für öffentliches Leben bieten werden. Ein großes Plus der Projektentwicklung ist auch, dass die Stadt Dachau mit der Deutsche Wohnen einen langfristigen Partner an der Seite hat, der auch in Zukunft Verantwortung für den Standort übernehmen und die Wohnungen in seinen Bestand übernehmen wird“, so David Christmann. „Unser Dank gilt neben den Künstlern auch den Projektleitern Andreas Hanke und Peer Manthe von Campus Ingenieure, die die bisherigen Abbrucharbeiten in Zusammenarbeit mit der Firma Karl begleitet haben und in Zukunft die Bodensanierung und die Renaturierung des Mühlbachs organisieren werden.“, fügt David Christmann hinzu.

In den kommenden Wochen wird der Boden unterhalb des abgerissenen, ehemaligen Feuerwehrhäuschens, das in den letzten Jahren als Garage für Baumaschinen genutzt wurde, saniert.

Über Isaria Projektentwicklung
Isaria ist auf die Entwicklung von nachhaltigen Gebäuden und Stadtquartieren im urbanen Raum spezialisiert. Bereits ab dem Ankauf bis hin zur Bauphase durchlaufen alle Projekte standardmäßig Nachhaltigkeitsanalysen. Ziel ist dabei stets die möglichst ressourcenschonende Entwicklung lebenswerter Stadtquartiere, zum Beispiel auf dem Gelände der MD Papierfabrik in Dachau, wo in den kommenden Jahren bis zu 1.000 Wohnungen entstehen sollen. Isaria ist ein Unternehmen der Quarterback Immobilien AG.

Über Deutsche Wohnen
Die Deutsche Wohnen ist eine der führenden börsennotierten Immobiliengesellschaften in Europa. Der operative Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf der Bewirtschaftung des eigenen Wohnimmobilienbestandes in dynamischen Metropolregionen und Ballungszentren Deutschlands. Die Deutsche Wohnen sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung und Pflicht, lebenswerten und bezahlbaren Wohnraum in lebendigen Quartieren zu erhalten und neu zu entwickeln.

Über Outer Circle
Der in Dachau gegründete Outer Circle e.V. widmet sich der Förderung von zeitgenössischer bildender Kunst und Kultur. Die Förderung und selbstständige künstlerische Tätigkeit ist die Leidenschaft der Vereinsmitglieder, die sich aus ihrem eigenen Inner Circle heraus zu einem Outer Circle im Rahmen eines gemeinnützigen Vereins zusammengeschlossen haben.

Die Förderung von Kunst im Öffentlichen Raum, Workshops und Aufklärungsarbeit, sowie das Schaffen von Ausstellungen ist Hauptziel des Vereins. Unterstützung erhält der Verein von der Stadt Dachau und dem Kulturamt.

Ihre eigenständige Arbeit beschäftigt sich unter anderem mit der Transformation von Schrift und der typographischen Symbolsprache (landläufig bekannt als Graffiti). Das Augenmerk des Vereins richtet sich auf Bild- und Formsprache im Abstrakten sowie im Figürlichen. Dabei steht die Vermittlung von Theorie und Praxis wie auch der Austausch im Vordergrund.

Über die bisherigen Abbruch- und Sanierungsarbeiten
Über 600.000 t Boden bewegten die Maschinen während ihrer Arbeiten auf dem MD Gelände. Das ist ein Volumen von 60.000 Elefanten. Im Vordergrund der Arbeit steht neben dem Abbruch, jetzt vor allem die Erdsanierung. Um aus dem ehemaligen Industriestandort ein lebenswertes Quartier zu machen, sind umfangreiche Aufbereitungsmaßnahmen erforderlich. Ca. 20 Prozent der Bodenmassen wird vor Ort aufbereitet und wiederverwendet. Dabei werden die unterschiedlichen Materialien wie Beton, Stahl und Eisen säuberlich voneinander getrennt, teilweise zerkleinert und in verschiedene Kategorien geteilt. Aus dem aufbereiteten Boden wird neben Rotlage und Humus auch Recyclingbeton gewonnen, der auf anderen Baustellen wieder eingesetzt werden kann. 80 Prozent des verbleibenden Materials, das nicht auf dem MD Gelände wiederverwertet wird, kommt so im Straßenbau oder in Kieswerken zurück in den Kreislauf nachhaltiger Materialwirtschaft.